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400 Route 21.BÂNIAS. Von Safedwar ihre Mauer durch das Gewässer der Bâniasquelle gedeckt. Die
Werkstücke sind äusserst massiv; die Eckthürme der Mauern waren
rund und aus grossen fugengeränderten Steinen erbaut (drei der
Thürme sind erhalten). In der Mitte der S.-Seite des Schlosses
steht ein Portal, das antik ist, obwohl es jetzt eine arabische In-
schrift
trägt. Von hier führt eine Steinbrücke, ebenfalls theilweise
alt, über das Wâdi; in der Mauer bemerkt man Granitsäulen.

Unter dem W.-Ende des hohen Schlossberges, S. von dem Wâdi
el-Chaschâbe, kommt ein grosser Strom, die grösste Merkwürdigkeit
von Bânias, hervor. Der Bergrücken endigt hier in einer steilen
Kalksteinfelswand (neben dem Kalk findet sich auch Basalt) und
scheint durch Naturereignisse so abgebrochen, dass eine grosse
Höhle, die einst hier bestand, beinahe zerstört worden ist. Unter
der Masse von Felsstücken und Steinen, welche den Eingang der
Höhle ausfüllen und die jetzige Höhle beinahe verbergen, bricht
ein grosser Strom schönen klaren Wassers hervor, der ebenfalls als
eine Hauptquelle des Jordan gilt. Hier bei der Quelle lag das alte
Panium; hier baute Herodes dem Augustus zu Ehren einen Tempel.
Vorn an der Felswand, S. von der Höhle, sind noch einige Votiv-
nischen
zu erkennen, die einst viel höher über dem Boden waren
als jetzt. Die nördlichste Nische ist gross und tief, darüber eine
kleinere; einige Nischen sind in Form einer Muschel ausgehöhlt.
Ueber der kleinen Nische im S. steht die griechische Inschrift:
Priester des Pan. Auf dem Felsen liegt ein kleines Weli
(Schêch Chidr oder St. Georg), von welchem aus man einen guten
Ueberblick über die Lage von Bânias erhält; auch hat man einen
schönen Blick auf die Gebirgszüge im W.

Eine viel schönere Aussicht aber gewährt das grosse Schloss
oberhalb Bânias. Man kann die Pferde mit einem Führer mit-
nehmen
oder auch auf dem Wege nach Damascus an einen be-
stimmten
Punkt vorausschicken; die Ersteigung des Schlossberges
(1 St.) ist als Morgenspaziergang sehr zu empfehlen.

Man verfolgt einen kleinen Weg ostwärts, nicht durch den Olivenhain
im Schlosse, sondern r. davon aufwärts; in 10 Min. steht man am Fusse
des Berges. Durch Unterholz steigt man stets in derselben Richtung auf-
wärts
und erreicht das Schloss in 1 St. Das Schloss, früher Kalʿat es-
Subêbe
genannt (welcher Name jetzt kaum mehr bekannt ist), ist von
beträchtlicher Ausdehnung und eines der best erhaltenen in Syrien. Wie
in Hunîn, so lässt sich auch hier der Baustyl der verschiedensten Jahr-
hunderte
verfolgen. Das Schloss liegt auf der unregelmässigen Spitze
eines schmalen Bergrückens, der von der Flanke des Hermongebirges
durch das Wâdi Chaschâbe getrennt ist. Das Castell folgt den Unregel-
mässigkeiten
des Berges; es ist von O. nach W. 240300m lang, an jedem
Ende circa 90m breit, in der Mitte aber viel schmäler. Im Innern der
Festung stehen heute ein paar ärmliche Hütten; die Leute bringen dem
Fremden Wasser aus den grossen, aber etwas schlammigen Cisternen.
Der südliche Theil des Schlosses ist am besten erhalten; ganz deutlich
bemerkt man aber aus den Spitzbogen, dass die Bauten meistentheils
aus dem Mittelalter stammen; wahrscheinlich ist älteres Material dabei
benutzt worden. Die Unterbauten zeigen sämmtlich fugenrändrige Qua-
dern
von sehr schöner Arbeit. Ungefähr in der Mitte der Südseite ist
ein Gebäude erhalten, das die Araber el-Mehkeme, Gerichtshaus, nennen.